Sicherheitsglas

Durch vollständiges Tempern wird die Festigkeit des Glases und seine Widerstandsfähigkeit gegen thermische Spannungen erhöht. Der Temperierprozess von Ardıç Cam umfasst Heiz- und Kühlstufen entlang einer horizontalen Linie, um Druckspannungen an den Außenseiten und Zugspannungen im Kern zu erzeugen. Temperglas ist etwa fünfmal widerstandsfähiger als ungehärtetes Glas und zerspringt bei Bruch in kleine Kieselstein-ähnliche Stücke, wodurch das Verletzungsrisiko reduziert wird—ideal für Sicherheitsanwendungen.

Die Wärmebehandlung verändert weder das Volumen, die chemische Zusammensetzung, die Farbe noch die Klarheit des Produkts. Klarglas, farbiges Floatglas, vorlaminierte oder beschichtete Glasscheiben können wärmebehandelt werden. Nach der Temperung sind keine Schnitte, Bohrungen, Kantenanarbeitungen oder Oberflächenbearbeitungen möglich.

Verzerrungen wie „Temperkennzeichen“, „Wölbung“ oder „Verdrehung“ sind unvermeidliche Ergebnisse des Temperprozesses, bleiben innerhalb tolerierbarer Grenzwerte und sind nur unter bestimmten Betrachtungswinkeln und Lichtverhältnissen sichtbar. Bei präzisem Temperaturregime sind diese Spuren minimal und gelten nicht als Fehler.

Obwohl selten, kann es durch mikroskopische Einschlüsse im Glas zu spontanen Brüchen kommen. Voll temperiertes Glas kann aus Sicherheitsgründen einem sogenannten Heat‑Soak‑Test unterzogen werden.

Tempered Glas wird gemäß der Norm TS EN 12150 für thermisch vorgespanntes Soda‑Kalk‑Silikat‑Sicherheitsglas gefertigt, wie es in Verglasungsanwendungen eingesetzt wird.